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Elisabeth Selbert & Frieda Nadig

Equity

After the Second World War, Germa­ny was to get a new constitution. Many men sat in the Parliamentary Coun­cil for this purpose – but only four wo­men: Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, He­lene Weber and Hildegard Hamm-Brücher.
For these four, it was clear that a true de­mocracy requires equal rights. And this must be enshrined in the constitution – cle­arly and bindingly. Selbert and Nadig in particular campaigned intensively for legal equality between women and men. But many of their colleagues considered this unnecessary or too far-reaching. Elisabeth and Frieda were not discouraged by this. Their motivation was strong: they wanted to achieve something not only for themselves, but for all women in the country – and for the future. They gathered support from the population, held discussions, and argued intelligently and persistently. In the end, the sentence was included in the constituti­on: ‘Men and women have equal rights.’
Their contribution continues to have an impact today. Because equity cannot be taken for granted. The „Mütter des Grund­gesetzes“ laid the foundations for this, but it is up to us to continue to fight for equity beyond binarity, because it has not yet been achieved.

Gleichberechtigung

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte Deutschland eine neue Verfassung be­kommen. Viele Männer saßen dafür im Parlamentarischen Rat – aber nur vier Frauen: Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, He­lene Weber und Hildegard Hamm-Brücher.
Für diese vier war klar: Eine echte De­mokratie braucht Gleichberechtigung. Und diese muss im Grundgesetz stehen – klar und verbindlich. Besonders Elisabeth und Frieda setzten sich intensiv dafür ein, dass Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt sein sollten. Doch viele ihrer Kolleg:innen hielten das für überflüssig oder zu weitge­hend. Sie ließen sich davon nicht entmuti­gen. Ihre Motivation war stark: Sie wollten nicht nur für sich selbst etwas erreichen, sondern für alle Frauen im Land – und für die Zukunft. Sie sammelten Unterstützung aus der Bevölkerung, führten Gesprä­che, argumentierten klug und beharrlich. Am Ende stand der Satz im Grundgesetz: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Ihr Beitrag wirkt bis heute. Denn Gleich­berechtigung ist keine Selbstverständlich­keit. Die Mütter des Grundgesetzes haben die Grundsteine hierfür gelegt, doch es ist an uns, weiter für Gleichberechtigung ein­zutreten, über ein binäres Verständnis hinaus, denn noch ist sie nicht erreicht.